Sie beleben die Brugger Innenstadt – mit dem ersten Flohmarkt

von Barbara Scherer - az Aargauer Zeitung

Flohmarkt, Brugger Messies, Brugg
Veranstalten unter dem dem Label «Brugger Messies» erstmals einen Flohmarkt beim Parkhaus Eisi (v.l.): Patricia Wassmer, Nikola Antolkovic und Misael Morant. Bild: Sandra Ardizzone

Die «Brugger Messies» Misael Morant, Nikola Antolkovic und Patricia Wassmer organisieren ersten Flohmarkt.

Kerzen, Brettspiele, Kleider und Haushaltsartikel – in den Kellern der drei Brugger stapeln sich allerlei Waren. Doch nicht mehr lange: Misael Morant (29), Nikola Antolkovic (25) und Patricia Wassmer (25) organisieren am kommenden Samstag den ersten Flohmarkt in Brugg.

Die drei selbsternannten «Brugger Messies» verwandeln den Platz beim Eisi Parkhaus von 10 bis 17 Uhr in einen bunten, kleinen Marktplatz. «Wir möchten die Stadt damit beleben», sagt Misael Morant. Sie sind der Meinung: Der Prophetenstadt fehlt es an Veranstaltungen für jüngere Menschen.

Sie sind selbst grosse Flohmarkt-Fans und besuchen auch regelmässig Trödelmärkte. Denn Gegenstände wieder zu verwerten, sei auch ökologischer. So sind die drei «Brugger Messies» auf die Idee gekommen, selbst einen Markt ins Leben zu rufen. «Wir werfen alle nicht gerne Dinge weg und so haben sich bei jedem von uns über die Jahre einige schöne Sachen angesammelt», erklärt Nikola Antolkovic. Dabei habe jeder eine andere Vorliebe: Während er ein grosser Fan von Secondhand-Kleidern sei, ist Misael Morant besonders an Computergames und Brettspielen interessiert. Patricia Wassmer ergänzt das Sortiment mit Accessoires wie Schuhen, Taschen und Schmuck.

Ein Flohmarkt rund ums Jahr

Am bevorstehenden Trödelmarkt werden die drei also selbst hinter einem Stand stehen. Gleichzeitig sorgen sie aber auch dafür, dass andere Verkäufer einen Marktplatz aufbauen können und sich Trödler und Passanten nicht in den Weg kommen. «Wir haben noch nie einen Flohmarkt organisiert, aber wir konnten viele Erfahrungen sammeln als Teilnehmer von Flohmärkten», so Nikola Antolkovic.

Die grösste Herausforderung sei bislang die Absprache mit den Behörden gewesen und die ersten Teilnehmer zu finden. Inzwischen haben sich rund zehn weitere Trödler für den ersten Brugger Markt angemeldet. «Darunter auch eine Familie mit Kindern, die ihre Spielsachen verkaufen möchten», so Misael Morant. Platz hat es für 15 bis 22 Stände – je nach Grösse der Tische, wobei der kleinste Platz ein und der grösste sechs Quadratmeter misst. Dabei sollen alle Stände unter die fixe Überdachung beim Parkhauslift platziert werden, so ist der Markt allwettertauglich.

«Wir hoffen, dass sich noch mehr Leute anmelden», sagt Misael Morant. Doch egal, wie viele Trödler teilnehmen: Bereits jetzt steht fest, dass die drei Flohmarkt-Fans im September den nächsten Markt organisieren werden. Schliesslich müsse sich erst herumsprechen, dass es auch in Brugg einen Flohmarkt gibt. Das Ziel: Jeden Monat einen Flohmarkt und das rund ums Jahr.

Mit gutem Vorbild voraus

Unterstützung erhalten die «Brugger Messies» vom Quartierverein Altstadt. «Wir stehen im Austausch mit dem Vorstand und er findet die Idee super», erklärt Misael Morant. Vorläufig bezahlen die drei jungen Brugger alles noch aus der eigenen Tasche. Sollte es genug Verkäufer geben, könnten die Kosten möglicherweise mit den Einnahmen durch die Standmieten bezahlt werden. Diese betragen vier Franken pro Meter. Allzu teuer wollten die «Brugger Messies» ihren Flohmarkt nicht gestalten. «Für uns steht der Spass im Vordergrund. Wir wollen auch, dass alle eine gute Zeit am Flohmarkt haben», sagt Nikola Antolkovic.

Auch hoffen die drei, dass sie mit ihrem Trödelmarkt andere Brugger dazu animieren können, selbst ein Projekt ins Leben zu rufen. «Ich fände es schön, engagierten sich mehr Leute in Brugg und wenn die Stadt lebendiger würde», sagt Nikola Antolkovic. Denn die Prophetenstadt werde von vielen jungen Leuten unterschätzt und für langweilig erklärt. «Dabei gibt es einige schöne Ecken hier.»